autowerk Düsseldorf im Porträt

Erweiterte Perspektiven im Servicegeschäft

Autowerk DüsseldorfFreundlich: Das Team vom autowerk Düsseldorf.  Foto: Kay Lehmkuhl

“Ein bisschen vermisse ich schon die Muppet-Show aus früheren Zeiten”, mit diesem Ausspruch einer Kundin charakterisiert Simone Kesch leicht amüsiert die Entwicklung, die das autowerk Düsseldorf seit Übernahme und Umfirmierung durchlaufen hat. Am Standort Hansaallee konzentrierte sich der Ursprungsbetrieb Reifen Hendrikx auf das Geschäft mit Reifenservices – mit durchaus kauziger Note, wie die erwähnte Kundin sich erinnert. Im Jahr 2011 eröffnete sich für Kesch die Gelegenheit, den Reifenhandelsbetrieb zu übernehmen. Sie wagte den Schritt in die Selbstständigkeit, als Quereinsteigerin mit einem sehr diversen Berufshintergrund. Die Felder Marketing und Kommunikation gehörten bis dato zu den Kernkompetenzen von Simone Kesch. Wie das Geschäft mit Reifen und Kfz-Services funktioniert, wusste sie nicht. Wohl aber, dass der Betrieb eine gründliche Neujustierung, eine neue Identität brauchte.

Vielfältige Erfahrungen, Umwege und Perspektivwechsel können Identitäten und Persönlichkeit fördern und positiv ausbilden. Simone Keschs Lebenslauf ist voll von diesen: Ausbildung zur Justizangestellten, Sekretärin in einer Werbeagentur, Abitur auf dem zweiten Bildungsweg, Studium der Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Marketing und Kommunikation, Marketing-Managerin im Designer Outlet Roermond. Und genau dieser Erfahrungsfundus hilft Kesch, das autowerk Düsseldorf zu denken und ins Leben zu rufen. In die Konzipierung des neuen Betriebs bezieht sie die damalige Belegschaft mit ein, trifft aber die grundlegenden Entscheidungen aus Überzeugung in alleiniger Verantwortung. Beispielsweise die, das Servicespektrum des reinen Reifendienstes in ein umfassendes Kfz-Angebot auszuweiten. 

Wärme und Erlebbarkeit als Markenkern

Unbedingt verändern will Kesch auch den Ton, nach innen und nach außen. Das Unternehmertum lernt Kesch im Live-Modus, die Fähigkeit zu kommunizieren und ihre Erfahrungen aus dem Marketing nutzt sie für die Etablierung der Marke autowerk Düsseldorf. Einen Betrieb im Kfz-Gewerbe führen, bedeutet selbstverständlich mehr als eine Tonalität oder eine gute Kundenansprache finden oder verfeinern – der Kern ist und bleibt der fundierte Service am Fahrzeug. Für den wirtschaftlichen Erfolg und die Kundenbindung sind Kommunikationsebenen aber sehr wohl relevant. Wer zugewandt und freundlich mit Mitarbeitern und Kunden kommuniziert, erzeugt Wärme, Erlebbarkeit und damit Bindung. Und genau diese Mixtur wird zum Markenkern des autowerks Düsseldorf.

Simone Kesch hat sich auf die Männerdomäne Kfz eingelassen, sich auch gegen Widerstände behauptet und ist heute national eine der engagiertesten Vertreterinnen der Branche. Sie wirkt im Händlerbeirat der Goodyear Retail Systems und liefert auch aus dieser Funktion heraus wichtige Impulse – beispielsweise beim Thema Ausbildung-Recruiting und hinsichtlich der Wirksamkeit von Social Media-Aktivitäten. Im Podcast mit Automotive Insights berichtet Kesch ausführlich über ihre Ansätze. Das Team vom autowerk Düsseldorf besteht im Jahr 2024 aus 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, davon sechs in Ausbildung. Angeboten wird das komplette Portfolio aus Kfz- und Reifenservices, für Privat- und Flottenkunden.

Die Atmosphäre im Betrieb wird nach Betreten der Werkstatträume unmittelbar erlebbar: “Wir pflegen eine offene Kommunikation, es wird viel gelacht”, berichtet Simone Kesch. Was ebenfalls direkt auffällt, ist das ausgewogene Verhältnis innerhalb der autowerk-Mannschaft aus jungen und erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Diese Mischung ist Ausdruck der etablierten Unternehmenskultur. “Natürlich tauchen bei uns auch Konflikte auf. Ich möchte diese mit dem Team aber stets auf Augenhöhe lösen", so Kesch. Sie weiß um die Bedeutung des Faktors Mündigkeit, auch hinsichtlich der Ausprägung von Problemlösungskompetenzen. 

Azubis am Steuer

Simone Kesch will im autowerk Düsseldorf diese Fähigkeit bereits bei den Azubis schulen. Sie fördert sie mit Aktionen wie “Azubis ans Steuer”, bei denen der Nachwuchs den Betrieb für einen Tag führt. „Wir sind überzeugt, dass nicht nur unsere Auszubildenden an diesem Tag viel lernen, sondern auch unsere Kunden große Freude und Spaß im Umgang mit unseren jüngsten Teammitgliedern haben“, so Kesch. Seit zwölf Jahren bildet das autowerk Düsseldorf in den Berufen „Kaufleute für Büromanagement“ und „Kfz-Mechatroniker für Pkw-Technik“ aus. In den letzten zwei Jahren hat Simone Kesch die Anzahl der Ausbildungsplätze von zwei auf sechs angehoben, um so auch den internen Bedarf an Fachkräften zu sichern. Im Rahmen der Ausbildung kooperiert das autowerk Düsseldorf mit der Handwerkskammer und der IHK, umso unter anderem den eigenen Auszubildenden wie auch Externen über das Programm Erasmus+ ein Auslandspraktikum zu ermöglichen. Aktuell absolvieren in der Werkstatt zwei junge Schweden ein Praktikum. Offenheit und geistige Flexibilität auf ganzer Linie – hierfür stehen Simone Kesch und ihr Team vom autowerk Düsseldorf. 

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